Der neue Ansatz der EU-Kommission, die Energiepolitik verstärkt unter dem Gesichtspunkt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sehen, wird von der Papierindustrie Österreichs begrüßt. „Energiepolitische Rahmenbedingungen sind für die Zellstoff- und Papierindustrie entscheidende Standortfaktoren – sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Energiekosten machen in manchen österreichischen Papierfabriken trotz des hohen Eigenversorgungsgrades bei Strom und der im internationalen Vergleich ausgezeichneten Energieeffizienz oft bereits mehr als ein Viertel der Produktionskosten aus. Bei den derzeit auf Regierungsebene behandelten Novellen des Gaswirtschaftsgesetzes und des Ökostromgesetzes trägt die Politik ein hohes Maß an Verantwortung. Wir erwarten uns innovative Lösungen, die die Standortqualität Österreichs für die energieintensiven Unternehmen deutlich verbessern“, betonte Oliver Dworak, Geschäftsführer der Austropapier - Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie, im Rahmen des WKO-Europatages zum Thema „EU-Energiestrategie 2020“ mit EU-Energiekommissar Günther Oettinger und Paul Rübig, Mitglied des Europäischen Parlaments.
„Nicht regionale oder nationale Energieautarkie, sondern eine stabile europäische Energieversorgung mit harmonisierten Regeln und funktionierendem Wettbewerb muss das Ziel sein. Die EU bietet konkrete Instrumente für den harmonisierten und kostengünstigen Ausbau erneuerbarer Energie an, um technologische Fehlspezialisierungen und die Verschwendung knapper Mittel zu verhindern“, so der Austropapier-Geschäftsführer. Deshalb stehe bei der Ökostrom-Novelle aus Sicht der Papierindustrie neben der Verbesserung der Fördereffizienz und der Transparenz des Aufbringungsmechanismus vor allem die EU-konforme Begrenzung der Kostenbelastung für die energieintensiven Unternehmen im Vordergrund.