Ostdeutscher Nadelrundholzmarkt ohne Preiserhöhung

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IHB
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Nadelrundholz, Ostdeutschland Fichte, Kiefer, INdustrieholzDer Preisanstieg für Sägerundholz und Industrieholz in Ostdeutschland ist gestoppt. Allerdings kommt es bei Abschlüssen für das 3. Quartal oder das 2. Halbjahr auch nicht zu den von den Sägewerken gewünschten Preisabschlägen. Die Preise für Kiefer und Fichte der vergangenen Monate werden fortgeschrieben. Die Quartals-Abschlüsse liegen bei der Kiefer aber dennoch bei 72-73 €/fm ab Waldstraße und bei Fichte bei 95 €/fm. Beim Industrieholz gibt es leichte Preiskorrekturen nach unten – zwischen 0,50 €/rm und 1 €/rm. Die Abschlüsse liegen bei 29,50-30 €/rm für Kiefer MDF-Holz und 31,50-32 für Kiefer OSB-Holz sowie 28 €/rm für Fichte MDF-Holz und 30 €/ für Fichte OSB-Holz. Die durch die Schließung des Varioboard-Werkes in Magdeburg frei gewordenen Mengen spielen nur aktuell auf dem Rundholzmarkt noch eine Rolle. Ab Jahresende werden die ersten Holzmengen zu Bien nach Uelzen fließen. Das Sägewerk HIT Torgau wird nach der Erweiterung ab Mitte 2012 ebenfalls einen höheren Schwachholzbedarf haben. Bereits jetzt übernehmen ostdeutsche Pelletwerke Rundholz. Das in Malchow von der Messerschmidt Holzverpackung GmbH, Wipperfürth, geplante Palettensägewerk spielt dagegen bei den Rundholz-Vermarktungsstrategien der befragten Marktteilnehmer keine Rolle.

Niedrige Spotpreise
Höhere Abschläge gibt es sowohl beim Säge- als auch beim Industrieholz nur bei vertraglich nicht gebundenen Spotmengen. Beim Industrieholz können dann die Preise bis auf 25 €/rm sinken – wenn überhaupt abgenommen wird. Beim Kiefern-Abschnitte werden für Spotmengen auch mal nur 68 €/fm im Leitsortiment geboten. Die Lagerbestände sowohl in den Sägewerken als auch bei der Holzwerkstoffindustrie sind hoch. Die Anfuhr wird kontingentiert oder sogar Anfuhrstopps ausgesprochen. Die Waldlager wachsen an. In Sachsen und Thüringen gibt es derzeit ähnlich wie in Nordbayern noch Zufluss aus dem Schneebruch. In Sachsen und Thüringen kommt noch eine lebhafte Rundholznachfrage aus Tschechien und Österreich dazu. Absatzseitig konnte die Holzwerkstoffindustrie beim OSB und MDF nicht wie gewünscht die Preiserhöhungen durchsetzen. Beim Nadelschnittholz gibt es Anzeichen für sinkende Preise. Den Großsägewerke reicht der weiterhin attraktive Inlandsmarkt nicht aus. Auf den Exportmärkten ist entweder die Nachfrage gering oder die Konkurrenz durch skandinavische und osteuropäische Sägewerke zu groß. Und auch bei der florierenden Zellstoffindustrie gibt es ein gewisse Sättigung. "Alles in allem sind das aber saisonübliche Marktkorrekturen, von einem Zusammenbrechen der Märkte kann keine Rede sein", urteilt ein Rundholzverkäufer.

Käferholz stellt derzeit noch kein Problem dar. Aufgrund des Niederschlagsdefizits blickt man in den Fichten-Gebieten Ostdeutschlands aber mit Sorge auf die kommenden Monate. Der Holzeinschlag läuft noch auf einem sehr hohen Niveau.
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