
Niedrige Spotpreise
Höhere Abschläge gibt es sowohl beim Säge- als auch beim Industrieholz nur bei vertraglich nicht gebundenen Spotmengen. Beim Industrieholz können dann die Preise bis auf 25 €/rm sinken – wenn überhaupt abgenommen wird. Beim Kiefern-Abschnitte werden für Spotmengen auch mal nur 68 €/fm im Leitsortiment geboten. Die Lagerbestände sowohl in den Sägewerken als auch bei der Holzwerkstoffindustrie sind hoch. Die Anfuhr wird kontingentiert oder sogar Anfuhrstopps ausgesprochen. Die Waldlager wachsen an. In Sachsen und Thüringen gibt es derzeit ähnlich wie in Nordbayern noch Zufluss aus dem Schneebruch. In Sachsen und Thüringen kommt noch eine lebhafte Rundholznachfrage aus Tschechien und Österreich dazu. Absatzseitig konnte die Holzwerkstoffindustrie beim OSB und MDF nicht wie gewünscht die Preiserhöhungen durchsetzen. Beim Nadelschnittholz gibt es Anzeichen für sinkende Preise. Den Großsägewerke reicht der weiterhin attraktive Inlandsmarkt nicht aus. Auf den Exportmärkten ist entweder die Nachfrage gering oder die Konkurrenz durch skandinavische und osteuropäische Sägewerke zu groß. Und auch bei der florierenden Zellstoffindustrie gibt es ein gewisse Sättigung. "Alles in allem sind das aber saisonübliche Marktkorrekturen, von einem Zusammenbrechen der Märkte kann keine Rede sein", urteilt ein Rundholzverkäufer.
Käferholz stellt derzeit noch kein Problem dar. Aufgrund des Niederschlagsdefizits blickt man in den Fichten-Gebieten Ostdeutschlands aber mit Sorge auf die kommenden Monate. Der Holzeinschlag läuft noch auf einem sehr hohen Niveau.