Deutschlandweit soll mehr Holz einfacher auf die Schiene finden

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FNR/Fordaq
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Ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördertes Verbundvorhaben stößt den Umbau der Versorgungskette Holz an, um eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene zu bewirken. Dazu wird eigens auch der Prototyp eines neuen Verladebahnhofs entwickelt.  Forscher der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wollen zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten und der DB Cargo Logistics, einer Tochter der Deutschen Bahn, ein Logistikkonzept erarbeiten, das den Transportanteil per Bahn erhöht. In dem Vorhaben wird dazu die Versorgungkette Holz durch den systematischen Einsatz von Informationstechnik (VEHIT) verbessert.

Ziel ist es, Planung und Steuerung des Holztransports entlang der gesamten Wertschöpfungskette mithilfe aktueller digitaler Möglichkeiten zu optimieren und neue Supply-Chain-Konzepte zu entwickeln. Die Akteure Forst, LKW- oder Bahntransport und Holzindustrie sollen so digital vernetzt werden, dass künftig immer das effizienteste Transportkonzept ermittelt und eingesetzt werden kann.

Um die Bahn besser in die Transportkette zu integrieren, steht die Entwicklung spezieller Verladebahnhöfe, sogenannter Timberports, an. Sie werden als digitale Zwillinge im Vorhaben VEHIT modelliert. Neben einer geeigneten Infrastruktur, wie etwa ausreichender Gleislänge auch für große Güterzüge oder der Fähigkeit zum schnellen Umschlag, sollen die neuen Verladebahnhöfe eine Reihe weiterer Funktionen erfüllen – nämlich als zentrales Drehkreuz fungieren, geeignete Zwischenlager bieten, die eine Entkoppelung der LKW-Zulieferung und der Bereitstellung von Güterzügen erlauben, allen Waldeigentumsarten einen Zugang zum Verkehrsträger Schiene ermöglichen und perspektivisch als Ort für den Abruf und den Einkauf des Rundholzes durch die Holzindustrie dienen.

Eine umfangreiche Analyse wird zunächst in Bayern und langfristig deutschlandweit Standorte aufzeigen, die das Potenzial besitzen, Timberports stetig mit Rundholz zu beliefern. Um die Voraussetzungen für die praktische Standortrealisierung zu schaffen, werden zudem tragfähige Geschäftsmodelle und geeignete Betriebskonzepte entwickelt.

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