Erste Industrie- und Brennholzsubmission in Hessen

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HF/IHB
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HessenForst führte am 20.01.2017 erstmals eine Industrie- und Brennholzsubmission durch. Am 26.01.2017 erfolgten die Zuschläge durch die staatlichen Forstbetriebe und die beteiligten Waldbesitzer. Der Landesbetrieb zeigt sich mit den Ergebnissen dieser ersten Submission zufrieden – die Erkenntnisse sollen zur Weiterentwicklung der Verkaufsverfahren aufgegriffen werden.

Die von HessenForst und den beteiligten Waldbesitzern angebotene Menge umfasste etwa 54.700 Fm und 14.100 Rm[1] in 384 Losen. Ca. 2/3 der Menge stammte aus dem Staatswald, ca. 1/3 aus dem Kommunal- und Privatwald. Die Waldbesitzer haben folgende Industrie- und Brennholzsortimente in unterschiedlichen Poltergrößen und Längen angeboten:

  • Buche-Hartlaubholz
  • Eiche
  • Weichlaubholz
  • reine Fichte
  • Nadelholzmix

[1] Die Angebote in Rm wurden aus statistischen Zwecken nach folgenden Umrechnungsfaktoren in Fm umgerechnet: Laubholz 0,55, Fichte 0,66, NH-Mix 0,63

Die Losgrößen umfassten Mengen von etwa 10 Fm bis zu 2.000 Fm. Mit dieser großen Spanne sowie den unterschiedlichen Sortimenten wollten die Anbieter gezielt verschiedene Käuferkreise ansprechen und Absatzmöglichkeiten ausloten. Auch die Bedeutung der aktuellen Verfügbarkeit stand im Fokus: Die Waldbesitzer haben 40.500 Fm bereits aufgearbeitetes Holz aus den Jahren 2015 und 2016 sowie 22.300 Fm noch nicht geerntete, geplante Mengen für 2017 angeboten.

Insgesamt haben sich 49 Bieter an der Submission beteiligt. Von 43 gültigen Geboten stammten 40 Bieter aus dem Bereich Brennholz (-Handel) - nur 3 Bieter aus der Industrieholz-Branche. Das zurückhaltende Bieterverhalten der Industrieholzkunden sei zurückzuführen auf die im Vorfeld abgeschlossenen Verträge für das Jahr 2017, erklärt HessenForst.

Von den insgesamt ca. 62.800 Fm haben die Käufer 43.596 Fm beboten. Ein Ausfall des Postverteilungszentrums Kassel hat allerdings die Anzahl der fristgerecht eingegangenen Gebote stark beeinflusst: 6 Gebote auf ca. 4.500 Fm konnten deshalb nicht berücksichtigt werden. Die Spanne der angenommenen Gebote reichte von 5,00 €/Fm im Weichlaubholz bis 58,64 €/Fm in der Buche/Hartlaubholz.

Sortimente

Masse [Fm]

Höchstgebot [€/Fm]

Niedrigstes Gebot [€/Fm]

Buche/Hart-LH

12.243

58,64

15,00

Eiche/sonst. LH

5.242

54,55

10,00

Weich-LH

1.004

34,55

5,00

Fichte rein

1.076

34,09

23,50

sonst.-NH

3.908

27,00

10,00

Gesamtmenge

23.473

   

Tabelle 1: Übersicht zu Mengen und Preisen pro Baumartengruppe (Waldmaß, Skonto wird nicht gewährt)

Eindeutige Trends lassen sich aus den Ergebnissen dieser ersten Brennholz-Submission nicht ableiten, da das Angebot sehr heterogen gewesen sei und ein Vergleich bisher fehle, so HessenForst.

Zugeschlagen wurden insgesamt etwa 23.500 Fm. Hierbei handelt es sich fast ausschließlich um aufgearbeitetes Holz, das teilweise aus der vergangenen Holzerntesaison stammt. Für die überwiegende Zahl an Brennholzkunden sei es offenbar wichtig gewesen, bereits geerntetes Holz zu ersteigern. Der Grund für nicht zugeschlagene Lose liege überwiegend darin, dass die angebotenen Preise unter den lokalen Vermarktungsmöglichkeiten lagen.

 

Zuschlag

   

Einschlagsjahr

Ja

Nein

unbeboten

Gesamtmenge

2015

2.596

2.868

2.862

8.325

2016

19.550

9.363

3.277

32.190

2017

1.380

7.923

13.007

22.310

Gesamtmenge

23.526

20.153

19.146

62.825

Tabelle 2: Übersicht über bebotene und zugeschlagene Mengen (alle Angaben in Fm)

Wichtige Kriterien für die Bieter waren laut HessenForst die Lieferentfernung, die Qualität sowie die aktuelle Verfügbarkeit. Gefragt waren insbesondere kleinere Lose. Diese waren stark gefragt und wurden zu rund 80% beboten. Frisches Holz war preislich besser bewertet bei gleichzeitig geringerer Bieterzahl. Hartlaub-Brennholz mit Buche war am stärksten gefragt und am besten bewertet. Als Zusatzeffekt konnten sich die Kunden neue Einkaufsgebiete erschließen, die Waldbesitzer konnten neue Kunden gewinnen.

Der Sachbereichsleiter für Holzverkauf Benjamin Krug wies darauf hin, dass die Holzernte bei HessenForst auch künftig auf Grundlage vorliegender Holzkaufverträge und auskömmlicher Angebote streng am Bedarf orientiert sei. Verträge mit Industrieholzkunden sollen auch künftig auf Verhandlungsbasis abgeschlossen werden. Die Forstämter sollen auch weiterhin lokal Brennholz verkaufen.

„Über diese Vermarktungswege hinaus soll künftig für Holz aus dem Staatswald eine Online-Verkaufsplattform als direkter Vermarktungsweg zur Verfügung stehen. Die aus der durchgeführten Submission gewonnenen Erkenntnisse gehen in die Gestaltung dieser Online-Plattform ein“, erläuterte Krug die geplanten Entwicklungen.

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