DACH: Rund- und Schnittholzpreise folgen Nachfrage nach oben – im individuellen Tempo

Quelle:
Fordaq
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Die lokal wie weltweit starke Schnittholznachfrage sorgt in der DACH-Region großteils auch für die – von mancher Seite lang ersehnte – Preisbelebung beim Rundholz. Während von Schleswig-Holstein über Bayern bis Tirol derzeit Zunahmen im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich für Fichte gemeldet werden und die Niedersächsischen Landesforsten etwa bei Industrie- wie Sägerundholz bis ins 1. Quartal ausverkauft sind, beschränken sich die Schweizer Preisanhebungen bisher noch auf Bauschnittholzsortimente, doch erfahrungsgemäß dürften auch die Rundholzpreise bald folgen.

Beim Laubrundholz bemerkt WaldSchweiz (bei der Betrachtung von agristat-Daten) hingegen bereits eine Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr, bei Buche weniger als bei Esche und Eiche, die erheblich teurer sind. Einen Blick nach Österreich vermittelt der unten verlinkte Artikel. Daten für Dezember dürften in Kürze folgen. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein bewegen sich die Buchenpreise auf Vorjahresniveau. Teils komme man mit den Lieferungen kaum hinterher. In Bayern stellt man derzeit beim Export von Buchenrundholz und Buchenschnittholz rückläufige Tendenz bei Preisen und Mengen fest.

„Auf dem Rundholzmarkt zeichnen sich hier im Norden inzwischen durchaus erfreuliche Entwicklungen ab. Beim Nadelsägeholz steigt spürbar die Nachfrage, so dass auch Preissteigerungen von 5 bis 15% zu realisieren sind und wir damit auf einen allmählichen Weg der Konsolidierung kommen, beim Industrieholz wird es offenbar noch etwas länger dauern. Beim Laubstammholz ist der Markt weiterhin auf stabilem Niveau“, erklärte SHLF-Holzmarktexperte Harald Nasse gegenüber Fordaq.

Wer kann und noch nicht (oder nicht mehr) hat, füllt jetzt noch schnell seine Nadelrundholzlager oder baut gar neue, solange man sich noch auf niedrigem Preisniveau befindet. Das belebt logischerweise die Nachfrage weiter. In Deutschland, aber wohl auch mit Auswirkungen auf die Nachbarländer, spielt hier die „Androhung“ der Aktivierung des Forstschädenausgleichsgesetzes eine befeuernde Rolle. Ohne verheerende Winterstürme dürften die Rundholzpreise daher auch im neuen Jahr ihren Aufwärtstrend fortsetzen.

Wie man Fordaq mitteilte, ist die schlechte Containerverfügbarkeit zwar durch die Bank spürbar, doch seien auch die Kunden in Übersee nicht daran interessiert, Europa als zuverlässigen Lieferanten zu verlieren. So könne man bei chinesischen Kunden bisher davon ausgehen, dass die in etwa verdoppelten Frachtkosten mitgetragen werden. „Solange auch die US-Preise nicht unter 300 US-$ fallen – wovon sie weit entfernt sind – ist der Zugang zu Rohstoff und Logistikkette wesentlich wichtiger als die Preisfrage“, erläutert Peter Buchleitner, Asien-Exportleiter bei claus rodenberg waldkontor. Sein Unternehmen ist bereits erfolgreich mit Break-Bulk-Schiffen unterwegs, die sich als Alternative zu den knappen Containern derzeit generell größerer Beliebtheit erfreuen.

Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) zeigen sich froh, bereits im Herbst einen großen Teil des Bucheneinschlags und -exports erledigt zu haben – Fichte fiel hier weniger an – und man ist zuversichtlich, Restmengen im 1. Quartal 2021 noch veräußern zu können – falls nicht über-, dann eben regional.

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