DeSH / AGR: Kooperationen auf allen Ebenenintensivieren

Quelle:
DeSH/IHB
Besucher:
1790
  • text size

Leonard Nossol, Carsten Doehring

Am heutigen Mittwoch, den 10. Februar 2016, startet mit dem Rohstoffgipfel der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V. (AGR) der zweitätige Fachaustausch der Holzindustrie in Würzburg. Nach dem 3. AGR-Rohstoffgipfel veranstaltet der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH) seinen traditionellen Sägewerkskongress. Die Branche diskutiert neben aktuellen Fragen wie Feuerversicherung, Holzvermessung und Kartellrecht besonders die Entwicklung der Holzindustrie 4.0.

Die Referenten und Teilnehmer gehen an zwei Veranstaltungstagen unter anderem der Frage nach, ob Forst- und Holzwirtschaft bereit sind für die vierte industrielle Revolution. Der 3. AGR-Rohstoffgipfel nimmt besonders den Teil der Wertschöpfungskette vom Wald bis ins Werk in den Blick. Die Referenten beleuchten zum Beispiel die Entwicklung des Rohstoffaufkommens und widmen sich der Holzbereitstellungskette. Ein besonderes Augenmerk des Rohstoffgipfels richtet sich auf die Holzvermessung. Mit Blick auf eine Vernetzung von Daten im Sinne einer Wirtschaft 4.0 kritisieren einige Redner technologische Insellösungen im Cluster Forst und Holz: Uneinheitliche, veraltete oder individuell modifizierte Datenstandards erschweren den Datenaustausch und stehen so einem unterbrechungsfreien Datenfluss im Sinne von Industrie 4.0 entgegen. Die mangelnde Ausstattung mit Informationstechnologie zeugt zudem von Infrastrukturproblemen. „Es gibt noch viel zu tun, bis die Wertschöpfungskette Forst und Holz datentechnisch im 21. Jahrhundert angekommen ist. Aber wir sind auf einem guten Weg und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Forstseite lässt uns optimistisch in die Zukunft schauen“, so Leonhard Nossol, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V.

Effizienzsteigerung durch Industrie 4.0

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im letzten Jahrzehnt die Investitionen bei Betrieben der Säge- und Holzindustrie mit mehr als 20 Mitarbeitern deutlich eingebrochen. Zwischen 2006 und 2014 sank das Investitionsvolumen um rund 40 %. Dieser Investitionsstau, so ist zu befürchten, führt inzwischen zum Innovationsstau. Die angespannte wirtschaftliche Lage vieler Betriebe verringert die F&E-Etats – und in letzter Konsequenz droht die Branche, international den Anschluss zu verlieren. Doch Carsten Doehring, der in seiner neuen Funktion als Präsident des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes erstmals den Kongress eröffnet, ist sicher: „Gerade die Holzindustrie 4.0 kann einen Beitrag leisten, um die anhaltende Krise zu überwinden.“

AGR und DeSH bringen die Branche in Würzburg zusammen

Das Veranstalten eines gemeinsamen Branchentreffs von AGR und DeSH stößt in der Holzindustrie auf große Zustimmung. Mit über 350 Besuchern knüpfen die zwei Verbände an die erfolgreichen Veranstaltungen der vergangenen Jahre an. Beide Verbände signalisieren Offenheit, die Zusammenarbeit mit anderen Branchen zu erweitern und diese intensiver einzubinden.

Bei Vorträgen, Speed-Datings sowie dem Branchenabend haben die Teilnehmer wieder die Möglichkeit, sich jenseits des Tagesgeschäfts fachlich fortzubilden, zu den aktuellen Diskussionen in der Branche Stellung zu nehmen und natürlich zu netzwerken. Insgesamt 47 Fachaussteller und Partner informieren zudem über ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen.

Weitere Informationen zum 11. Internationalen Kongress der Säge- und Holzindustrie und zum 3. AGR Rohstoffgipfel finden Sie unter www.saegewerkskongress.de und www.rohholzverbraucher.de.

Im kommenden Jahr werden die beiden Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung „Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft“ in Berlin stattfinden: 12.–13. Januar 2017.

Veröffentliche Mitteilung